Internationale Messe für die Verteidigungsindustrie in Polen
09.09.2013 12:09:36, Targi Kielce S.A.
Kielce, 6. September 2013 – Vom 02. bis 05. September fand im zentralpolnischen Kielce bereits zum 21. Mal Europas drittgrößte internationale Messe für die Verteidigungsindustrie (MSPO) statt. Über 400 Aussteller aus 23 Ländern stellten ihre Produkte vor. Die Messe erzielte Rekordzahlen bei den Besuchern:13.000 Fachbesucher waren anwesend; das entspricht einem Anstieg von 30 % gegenüber dem Vorjahr.
Einige Brisanz mit zu erwartenden Auswirkungen auf die polnische Rüstungsökonomie in den kommenden Jahren erfuhr die Messe durch die internationale Ausschreibung für die Lieferung von Kampfhubschraubern an die polnische Armee. In Kielce anwesend waren die drei großen Konkurrenten: Nebeneinander standen der in Mielec produzierte Sikorsky S-70i Black Hawk, der in Swidnik produzierte Augusta-Westland AW 149 sowie der EC725 vom deutsch-französisch-spanischen Konsortium Eurocopter, das für den Fall des Zuschlags bei der Ausschreibung den Bau einer Montagelinie in Polen in Aussicht stellte. Die Entscheidung, welches Unternehmen den Auftrag letztlich erhalten wird, steht freilich noch aus.
Auch wurden auf der MSPO zahlreiche internationale Verträge abgeschlossen. So konnte ein Mitgliedsbetrieb der polnischen Verteidigungsholding PHO während der Messe einen Vertrag mit dem amerikanischen Hersteller Lockheed Martin über die Produktion von Raketen für das Raketensystem Homar unterzeichnen.
Darüber hinaus wurde von der PHO und Boeing eine Absichtserklärung unterschrieben, gemeinsam Erkundungen für mögliche zukünftige Kooperationen vorzunehmen.
Als Ehrengast der MSPO fungierte in diesem Jahr die Türkei, die mit einem eigenen Länderpavillon auf der MSPO vertreten waren. Bei der Eröffnung war der türkische Verteidigungsminister Ismet Yilmaz anwesend. In seinem Grußwort drückte Yilmaz die Hoffnung aus, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Polen und der Türkei weiter vertiefen könnte. Das Marktvolumen der türkischen Verteidigungsindustrie bezifferte Yilmaz mit 5 Mrd. US-Dollar jährlich.
Polens Präsident Bronisław Komorowski hatte auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und besuchte die Messe am Eröffnungstag. Daneben zählten auch der Verteidigungs- sowie der Finanzminister Polens zu den Besuchern der Messe.
Komorowski freute sich in seiner Eröffnungsrede über den ungebrochenen Zuspruch an der MSPO, die u.a. von mehr als zwanzig Regierungsdelegationen aus der ganzen Welt besucht wurde.
Zahlreiche Konferenzen begleiteten die Messe, so auch ein Treffen der führenden Vertreter der Verteidigungsindustrie des „Weimarer Dreiecks“ – Polen, Frankreich und Deutschland.
Auf der Messe wurden militärische Waffenausrüstungen, moderne Waffensysteme, Panzer, Raketen, Militärhubschrauber und Militärflugzeuge sowie Sprengstoffe aller Art ausgestellt.
So präsentierte u.a. die polnische Stahlhütte Stalowa Wola den Prototyp des Mörsers Rak, der für den Einsatz mit dem deutschen Transporter Marder optimiert wurde. „Es gelang uns, den Mörser innerhalb weniger Wochen für den Einsatz mit dem Marder zu entwickeln. Darüber waren unsere deutschen Partner erfreut.“ – sagte Bartosz Kopyto, Pressesprecher des Unternehmens.
Daneben wurden auf der MSPO Verteidigungsanlagen für Marine und Luftfahrt gezeigt. Ergänzt wurde das Programm durch eine Schau von speziellen Ausstattungsmöglichkeiten für Militär, Polizei sowie Grenzschutz. Auch wurden Entwicklungen in den Bereichen der Sicherheitstechnologie und der Logistik, der militärischen Kommunikations- und Informationstechnologie sowie der Nachrichten- und Radartechnologie gezeigt und Trends bei der militärischen Verpflegung sowie der medizinischen Ausstattung vorgestellt.
Neben den technischen Neuheiten beschäftigte sich eine Sonderschau auch mit dem „Soldaten der Zukunft“ – der sich mehr und mehr in einem informationstechnologisch vernetzten Kampfverband bewegt und gesteuert wird.
Zeitgleich zur MSPO fand die Logistyka, 19. Internationale Messe für Logistik, statt.
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